Zäsur

Und  dann passiert es, auf dem Rückweg vom Einkauf im 'Super Brugsen', vollbepackt mit Proviant auf den Rollern, ein kurzes "Ahh", dann steht Jörg am Laternenpfahl: "Ich kann meinen Fuß nicht mehr benutzen!" - "???" - "Da muss was ab sein." Also humpelnd zurück zu Nereide, eine gefühlte Ewigkeit dauert das, dann, vollgeschwitzt, erstmal sitzen. Was tun? Nach 7 Telefonaten, logistischer Unterstützung des Hafenmeisters, Arztdiagnose Achillessehnen-Riss und dann Behandlung im 30 Kilometer entfernten Krankenhaus Horsens ist der Tag praktisch rum und Jörg schwankt mit Gipskrücken zurück zum Schiff ...

 

Jörg nach der Ankunft in Julesminde .... 

 

                           .... und nach Behandlung in Horsens

"Und nun?" - Krisensitzung zu viert an Bord: erstmal hierbleiben? weiterfahren? oder nach Hause? - Fest steht: Er kann nicht von Bord. Mühsam hievt er sich aus seiner Achterkajüte rauf ins Cockpit und wenn's unbedingt sein muss, hinunter in den Salon. Mehr geht nicht! Und der Gips ist von der wenigen Belastung auch schon deformiert.

Wir entscheiden: Weiter! Zwar nicht mehr nach Norden hoch, sondern Plan B kommt zum Zug: zum Großen Belt,  rund um Fünen, um  für den Fall der Fälle rasch heimzukommen.

Die Arbeitsteilung ist einfach: Jörgs Verantwortungsbereich ist Steuern und Navigation, Bärbels der Rest. Und damit, wenn nicht schon der Leib, so dann aber wenigstens Stimmung und Seele zusammenhalten, soll fortan noch leckerer gekocht werden: Stefan, unser privater Sternekoch, zaubert auf und in Nereides zuverlässigem, obschon knapp 50 Jahre alten Ofen die erlesensten Speisen. Und das abendliche gemeinsame Kartenspiel wird intensiviert.